1.Einleitung
2002 argumentierte Peter J. Buckley in seinem Artikel „Is the International Business Reasearch Agenda Running Out of Steam“, dass das International Business keine konkrete Forschungsfrage mehr habe und vor dem Ende stehe. Er erläuterte, dass das International Business im 20. Jahrhundert drei unterschiedlichen Phasen durchlaufen habe, welche sich vorwiegend auf neue Entwicklungen des International Business konzentrierten. Anfänglich lag der Schwerpunkt bei FDI, dann bei multinationalen Unternehmen (MNEs) und deren Internationalisierungsstrategien und Erfolgsfaktoren und schließlich lag ab Mitte der 80er das Hauptaugenmerk auf dem Phänomen der Globalisierung und deren Einflussfaktoren (vgl. Buckley 2002: 366).
Später behaupteten Buckley und Ghauri (2004), dass die Globalisierung in der Tat die „big question“ darstellen könne und als Basis für zukünftige Untersuchungen des International Business herangezogen werden könne. Bonaglia et al. (2007: 369) gehen sogar soweit zu behaupten, dass eines der interessantesten Ergebnisse des Globalisierungsprozesses die „second wave“ der MNEs aus Entwicklungsländern, die so genannten Emerging Markets’ Multinational Enterprises (EM MNEs), darstellen.
In dieser Arbeit soll dargelegt werden, dass EM MNEs durchaus unterschiedliche Internationalisierungsstrategien verfolgen, als die MNE aus entwickelten Ländern (z.B.: US, Europa, Japan) oder NICs (z.B.: Korea, Singapore, Hong Kong und Taiwan). Die traditionellen Internationalisierungsmodelle (John Dunning’s Eklektische Theorie von 1979 und Johanson and Vahlne’s Uppsala Modell von 1977) werden durch die strategische Vorgehensweise der EM MNEs in Frage gestellt. Diese Tatsache soll am konkreten Beispiel des chinesischen Haushaltsgeräteproduzenten Haier erläutert w ...